Hintergrundwissen

Arbeitswelt im Wandel

Was sich für Arbeitgeber:innen in 15 Jahren geändert hat

George W. Bush ist Präsident, die große Finanzkrise steht erst noch bevor und YouTube gibt es erst seit zwei Jahren: Als kununu 2007 gegründet wird, ist die Welt noch eine andere. Vor allem aus Sicht von Arbeitgeber:innen hat sich in den vergangenen 15 Jahren viel geändert.

Können Sie sich erinnern, wie Sie 2007 Mitarbeiter:innen für Ihr Unternehmen gesucht haben? Höchstwahrscheinlich über Stellenanzeigen in Printmedien, via Radio- oder TV-Werbung und durch gezielte Ansprache von möglichen Bewerber:innen auf Jobmessen.

Mit dem fortlaufenden Wandel der Arbeitswelt hat sich auch die Art und Weise des Recruitings stark verändert – primär bedingt durch neue Technologien und Möglichkeiten, die in den letzten eineinhalb Jahrzehnten entstanden sind. Heute werden Fachkräfte über Social Recruiting, Active Sourcing und Headhunting akquiriert. Dabei spielen andere Kanäle eine größere Rolle als früher, allen voran Bewertungsplattformen wie kununu.

Doch was hat sich seitdem im Recruiting, Employer Branding, der Jobkultur & Co. noch verändert?

Aus einem Arbeitgeber:innen- wird ein Arbeitnehmer:innenmarkt

Viele Arbeitgeber:innen würden sich bei der Entwicklung der Talentsuche die Zeit um 2007 zurückwünschen. Gab es zur damaligen Zeit noch einen ganzen Pool an Bewerbenden, aus denen sich Unternehmen Auszubildende, Berufseinsteiger:innen und Fachkräfte aussuchen konnten, zeigt sich heute ein gänzlich entgegengesetztes Bild.

Die Anforderungen von potenziellen Arbeitnehmer:innen haben sich verändert. Der Wunsch nach flexiblen Arbeitsmodellen und Mental Health, Diversität, Nachhaltigkeit oder der Work-Life-Balance steht im Vordergrund. Und: Es gibt schlicht und ergreifend weniger Arbeitskräfte auf dem Markt. Der Anteil an unter 40-Jährigen auf dem Arbeitsmarkt ist zwischen 1997 und 2007 um fünf Prozent gesunken.

So rückt nicht mehr das Gehalt primär in den Fokus, sondern andere Benefits wie die kostenlose Verpflegung am Arbeitsplatz oder die Möglichkeit zur Kinderbetreuung werden relevant. Zusammengefasst wird die Unternehmenskultur wichtiger, der Cultural Fit muss stimmen. Für Arbeitnehmer:innen bietet kununu mit dem Kulturkompass daher Orientierung weit über das reine Gehalt und die Bewertung eines Unternehmens hinaus.

Die Entwicklung der Candidate Journey

Der Weg, bis sich eine Bewerber:in für ein Unternehmen entscheidet, ist komplexer geworden. Früher waren die regelmäßigen Touchpoints die Stellenanzeige in der Zeitung, gefolgt von der Bewerbung und einem Gespräch.

Heute, 15 Jahre später, ist die sogenannte „Candidate Journey“ deutlich intensiver – und aus Sicht von Arbeitgeber:innen wichtiger. Bewerber:innen durchlaufen mehr Stationen, es gibt mehr potenzielle Touchpoints. Einer davon ist kununu.

Wussten Sie, dass 74 Prozent der Jobsuchenden sind inzwischen auf kununu und Co. unterwegs sind? Sie suchen auf der Plattform nach Bewertungen der Organisationen, wie diese kulturell ticken und ob sich eine Bewerbung überhaupt lohnt.

Das fasst eine weitere Entwicklung seit 2007 zusammen: Der Arbeitsmarkt ist demokratischer und transparenter geworden. Getrieben durch Technologisierung und Digitalisierung hat sich eine Bewertungskultur etabliert, an der dank einer vernetzten Welt jeder und jede von überall aus teilhaben kann.

Remote und zusammen anstatt analog und Einzelbüro

Apropos „überall“: Wie viele Ihrer Mitarbeitenden waren 2007 regelmäßig im Homeoffice oder von unterwegs aus aktiv? Wohl außerhalb des Vertriebs nur wenige. Der digitale Wandel hat auch in diesem Punkt Früchte getragen.

Arbeit wurde und wird internationaler, Kolleg:innen und Teams arbeiten nicht mehr zwingend alle zusammen an einem Standort. Ob Strandcafé in Bali oder Großraumbüro in Leipzig – die ortsübergreifende Zusammenarbeit ist spätestens mit der Corona-Pandemie Standard geworden.

So lassen sich Arbeit und Privatleben besser vereinen, Arbeitnehmende können durch weniger Transportkosten beispielsweise bares Geld sparen. Auch wenn Geld bei Jobsuchenden oftmals nicht mehr an oberster Stelle steht, ist es ein wichtiger Faktor – über den heute im Vergleich zu früher mehr gesprochen wird.

Mehr Gehaltstransparenz

Zugegeben: Im deutschsprachigen Raum hat sich in den letzten 15 Jahren keine massive Veränderung breit gemacht, was das Thema Gehaltstransparenz angeht. Noch immer wird nicht viel im persönlichen Kontakt darüber gesprochen, in vielen Unternehmen ist es nach wie vor ein Tabu-Thema.

Aber während es 2007 noch keine Plattform wie kununu gab, auf der anonym Gehaltsdaten offengelegt werden konnten, ist das Thema Verdienst heute durch diese Möglichkeit doch transparenter geworden. Der kununu Gehaltscheck leistet einen wichtigen Beitrag zu Gehaltstransparenz und Fair Pay – auch im Hinblick auf die Gender-Pay-Gap, einem seit vielen Jahren kontrovers diskutierten Thema.

Unternehmen, die offen mit solchen Kontroversen umgehen, werden von Arbeitnehmer:innen honoriert. Eine authentische Arbeitgebermarke ist wichtiger denn je.

Die Evolution der Employer Brand

Aufgrund der Entwicklung vom Arbeitgeber:innen- zum Arbeitnehmer:innenmarkt hat sich die Wichtigkeit einer attraktiven Arbeitgebermarke manifestiert. Die „Employer Brand“ hat eine wahre Evolution hinter sich.

Während vor 15 Jahren kaum einer oder eine sich mit der Entwicklung der eigenen Marke auseinandergesetzt hat, gibt es heute in vielen Unternehmen eigene Mitarbeiter:innen dafür.

Diese haben zur Aufgabe, ihr Unternehmen ins bestmögliche Licht zu rücken. Während früher dafür Hochglanz-Fotos und Buzzwords auf Karriereseiten gereicht haben, ist das heute nicht mehr zeitgemäß. Authentizität ist das Stichwort: Stärken und Schwächen, ehrliche Beschreibungen des eigenen Tuns und realistische Aussagen sind Trumpf.

Nur so können Organisationen sich im umkämpften Wettbewerb um Talente von der Konkurrenz abzuheben. Es geht nicht mehr darum, die besten, sondern die für einen passendsten Talente zu finden – auch, um der immer stärkeren Fluktuation vorzubeugen.

Am Puls der Zeit

Bei allen strukturellen, gesellschaftlichen und politischen Veränderungen des Arbeitsmarktes war und ist kununu mit dabei. Heute arbeiten über 100 Mitarbeitende an Standorten in Hamburg, Wien, Berlin und Porto für die seit 2013 der NEW WORK SE zugehörige Plattform.

Dabei diktierten Veränderungen auch die Ausrichtung des Portals: Während zu Beginn der Fokus auf den Arbeitgeber-Bewertungen lag, erfolgte 2019 die Expansion des Angebots hin zu Gehaltstransparenz und Firmenkultur.

Egal, was sich in den nächsten 15 Jahren verändert: kununu wird den Entwicklungen weiterhin Rechnung tragen und seinen Teil zur Transparenz und Fairness zwischen Arbeitgeber:innen und Arbeitnehmenden beitragen.