Arbeitgeberbewertungen

Negative Bewertung kommentieren

5 Tipps, wie Sie auf schlechtes Feedback reagieren

Sie haben eine negative Bewertung auf kununu erhalten? Kein Grund zur Panik. Wir geben Ihnen fünf Tipps, wie Sie souverän auf schlechtes Feedback reagieren und mit einer Stellungnahme Ihre Arbeitgebermarke stärken.

Negative Kritik zu erhalten, ist nicht immer einfach. Ja, mitunter kann sie sogar schmerzlich sein. Selbst der Inhalt konstruktiv und sachlich ist: Schlechtes Feedback emotionalisiert und löst beim Empfänger oder der Empfängerin nicht selten das Gefühl aus, sich unmittelbar zur Wehr setzen zu müssen. Doch gerade im Arbeitsumfeld kann ein sachlicher Umgang mit Kritik das Verhältnis zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer:innen stärken. 

Dabei kann die Rückmeldung der Startpunkt sein für ein konstruktives Miteinander – eine Chance, andere Sichtweisen besser zu verstehen und sich weiterzuentwickeln. Die Voraussetzung für Wachstum und dauerhaften Erfolg – auch in Ihrem Unternehmen. Machen Sie sich Erfahrungsberichte also zu Nutze und demonstrieren Sie mit der Kommentierung auf kununu Ihre offene Feedbackkultur. Diese wissen nicht nur Ihre Mitarbeitenden zu schätzen, sondern auch potenzielle Kandidat:innen.

Wie auf negative Bewertung reagieren? 5 Regeln, die Arbeitgeber beachten sollten

  1. Tief durchatmen
    Geben Sie sich nicht dem ersten Impuls hin, in die Defensive zu gehen, sich zu rechtfertigen und mit dem:der Bewerter:in ein Streitgespräch zu beginnen. Setzen Sie sich mit der Kritik intern auseinander, bevor Sie antworten.
  2. Wertschätzung zeigen
    Wenn sich jemand die Zeit genommen hat, seine Gedanken über Ihr Unternehmen mitzuteilen, dann verdient die Person ein Dankeschön für die Mühe. Damit machen Sie deutlich, dass Sie der Kritik offen gegenüberstehen und sie wertschätzen.
  3. Auf Kritik eingehen
    Greifen Sie einzelne Punkte auf und nehmen Sie dazu Stellung – durch passende Gegenbeispiele oder sachliche Argumente. Indem Sie die negative Bewertung ernst nehmen, positionieren Sie sich als kritikfähiger und reflektierter Arbeitgeber.
  4. Lösungen vorschlagen
    Kritik bietet Ihnen die Möglichkeit, Optimierungspotenziale zu identifizieren. Hat der:die Bewertende in einem Punkt vielleicht Recht? Dann machen Sie konstruktiv deutlich, wo und wie Sie sich verbessern wollen.
  5. Austausch anbieten
    Laden Sie Bewerter:innen dazu ein, Sie persönlich zu kontaktieren, um das Feedback ausführlicher zu besprechen. Damit zeigen Sie Dialogbereitschaft und echtes Interesse, sich mit den genannten Kritikpunkten auseinanderzusetzen.

Jetzt, wo wir die Grundregeln kennen, wollen wir gemeinsam noch einmal tiefer einsteigen und eine Strategie für die Beantwortung negativer Bewertungen entwickeln. Hierfür haben wir nachfolgend die wichtigsten Aspekte für Sie zusammengetragen.

Am Anfang steht der Prozess

Bevor Ihr Unternehmen die negative Bewertung kommentiert, setzen Sie am besten einen Prozess auf, um einen strukturierten Ablauf zu gewährleisten. Definieren Sie zunächst allgemeine Richtlinien für die Stellungnahmen.

  • Was darf zum Beispiel in Ihrer Antwort geschrieben werden und was nicht?
  • Wie lang soll der Kommentar sein? 
  • Wer hinterlässt die Arbeitgeber-Signatur
  • Welchen Nutzen können Sie für Ihr Unternehmen aus den Bewertungen ziehen, damit Sie nicht ins Leere läuft?

Anschließend bestimmen Sie eine Person (oder ein Team) innerhalb Ihres Unternehmens, die für die Beantwortung der Arbeitgeberbewertungen auf kununu verantwortlich ist. Damit schaffen Sie Klarheit darüber, wer künftig auf neue Bewertungen reagieren soll. Der Vorteil: Sie bauen Expertise rund um den Umgang mit kununu auf und stellen durch die Rollenverteilung zudem sicher, dass das Feedback zeitnah beantwortet wird.

Intern auseinandersetzen, extern kommunizieren

Mit einer zeitnahen Antwort zeigen Sie dem:der Rezensent:in, dass Sie die Bewertung priorisiert behandeln und nicht direkt zu den Akten legen. Umgehend zu reagieren, bedeutet allerdings nicht, die Stellungnahme übereilt zu verfassen. Bei der Bearbeitung einer Bewertung gilt der Grundsatz: So schnell wie möglich, so gründlich wie nötig. Es ist ausreichend, wenn Sie binnen einer Woche Ihren Kommentar veröffentlichen.

Setzen Sie sich mit der Kritik zunächst intern auseinander. Auf diese Weise können Sie sicherstellen, dass alle Personen im Unternehmen, die von diesen Bewertungen wissen sollten, informiert sind und darin übereinstimmen, welche Bedeutung sie für Ihr Unternehmen haben und was Sie aus ihnen lernen können. In jeder negativen Bewertung steckt eine Chance, etwas in Ihrem Unternehmen zu verbessern; widmen Sie ihr daher die gebührende Aufmerksamkeit.

Feedback erhalten bedeutet Feedback annehmen

Betrachten Sie die Angelegenheit aus der Perspektive der Person, die die Bewertung abgegeben hat – und zeigen Sie Verständnis. Bei einer schlechten Bewertung sollten Sie berücksichtigen, dass sie von einer realen Person geschrieben wurde und dass diese Gründe hatte, eine solche Bewertung zu schreiben. Vielleicht ist der:die Bewerter:in gekränkt, wurde respektlos behandelt oder hat einfach eine schlechte Erfahrung mit Ihrem Unternehmen gemacht.

Sie dürfen anderer Meinung sein als der:die Feedbackgeber:in, aber versuchen Sie dennoch, sich in seine:ihre Lage zu versetzen und Entgegenkommen zeigen. Damit signalisieren Sie der Person und potenziellen Kandidat:innen, dass Sie ein offenes Ohr für sie haben und Ihnen die Zufriedenheit der Mitarbeitenden am Herzen liegt. Auch wenn die Bewertung unfreundlich und abweisend wirkt, untersuchen Sie kritisch, ob nicht doch ein Körnchen Wahrheit in ihr steckt und überlegen Sie, was Sie aus der Rückmeldung lernen können.

Der Ton macht den Unterschied

Es ist der natürliche, erste Reflex, aber egal wie scharf sie formuliert wird: Nehmen Sie die Kritik bitte nicht persönlich und lassen Sie sich nicht zu unprofessionellen Kontern hinreißen. Emotionale Reaktionen gießen nur Öl ins Feuer. Behalten Sie im Hinterkopf: Jede Bewertung ist eine Chance, die Integrität, die Professionalität und die Dialogbereitschaft Ihres Unternehmens unter Beweis zu stellen. Und so sollten Sie auch kommunizieren.

Reagieren Sie also immer verständnisvoll, selbst auf Erfahrungsberichte, mit denen Sie inhaltlich oder im Ton nicht einverstanden sind. Ein einfaches „Danke für das Feedback“ – auch bei positiven Bewertungen – zu Beginn der Antwort signalisiert Wertschätzung und Respekt. Wenige Worte, die jede noch so feurige Bewertung entschärfen.

Teilen Sie Ihre Perspektive mit Argumenten und Fakten, ohne sich zu rechtfertigen, zu verteidigen oder direkt zum Gegenschlag auszuholen. Am besten halten Sie Ihre Antwort so klar wie möglich, damit Sie einerseits Ihren Standpunkt vermitteln können, andererseits aber keinen Spielraum für (falsche) Interpretationen lassen. Vermeiden Sie es, eine Diskussion anzuzetteln, die im Nirgendwo endet. Kommunizieren Sie stattdessen wertfrei, empathisch und authentisch.

Persönlicher Kommentar statt Copy-and-Paste

Greifen Sie Einzelheiten auf, die in den Bewertungen genannt werden, und setzen Sie der Kritik nützliche und sachliche Informationen entgegen. Indem Sie sich (falls angebracht) auf Details beziehen, zeigen Sie, dass Sie nicht einfach nur einen Standardtext in Ihre Antwort kopiert haben. Mitarbeitende und Bewerbende sehen so, dass Sie sich mit der Rückmeldung tatsächlich befasst und ihrerseits Zeit und Energie in den Text investiert haben.

Verfassen Sie Ihre Antworten mit einer Arbeitgebersignatur. Damit betonen Sie noch einmal, wie wertvoll die Perspektive jedes:jeder einzelnen Mitarbeiter:in für Sie ist. Die Antworten wirken persönlicher, wenn sie von einer Person unterschrieben werden und nicht von einem Unternehmen. Dadurch vermitteln Sie das Gefühl, dass ihre Rückmeldung intern wahrgenommen und berücksichtigt wird – und die Bewerter:innen eine:n Ansprechpartner:in haben, an den sie sich bei Bedarf wenden können.

Kontaktmöglichkeiten anbieten

Setzen Sie das Gespräch fort und laden Sie die kritischen Stimmen zum Dialog ein. Bieten Sie Bewerter:innen an, Sie persönlich zu kontaktieren, um ihre Kritik ausführlicher zu besprechen. Damit demonstrieren Sie die Bereitschaft Ihres Unternehmens, zuzuhören und mit Mitarbeitenden oder Bewerbenden in den Dialog zu treten. Vielleicht können Sie hier sogar etwas lernen. Manche Unternehmen haben für solche Fälle bestimmte Ansprechpartner:innen; andere nutzen eine spezielle E-Mail-Adresse. Wichtig ist nur, dass Sie einen Feedbackkanal anbieten und die entsprechenden Kontaktdaten hinterlassen.

Was passiert mit Ihrer Employer Brand, wenn Sie nicht auf Bewertungen reagieren?

  • Schon eine einzige, unbeantwortete Bewertung – ob positive oder negative –  kann interessierte Bewerber:innen abschrecken. Das zeigt auch die Trendence-Studie, nach der 64 Prozent der Jobsuchenden es für „schlecht“ oder sogar „sehr schlecht“ halten, wenn der Arbeitgeber eine Bewertung ignoriert.
  • Ihre derzeitigen Mitarbeiter:innen könnten eine fehlende Reaktion so interpretieren, dass es Ihrem Unternehmen gleichgültig ist, ob (ehemalige) Mitarbeitende hier Feedbackgeben. Dies könnte sich negativ auf ihre Arbeitsmoral auswirken.
  • Sie verschließen sich dem Dialog mit der wichtigen Zielgruppe potentieller Kandidat:innen und verpassen die Chance, den Standpunkt ihres Unternehmens darzulegen sowie Ihre Werte nach außen zu tragen, um sich so vom Wettbewerb zu differenzieren.
  • Die Wahrscheinlichkeit, dass ein unscharfes Bild Ihres Unternehmens entsteht, ist sehr hoch. Schließlich lassen Sie zu, dass Ihr Unternehmen einseitig beurteilt wird. Indem Sie aktiv mit Bewertungen umgehen, erschaffen Sie ein ausgewogenes, authentisches und transparentes Bild Ihres Unternehmens.

Eigentlich ist es ganz leicht: Der richtige Umgang mit Arbeitgeberbewertungen – ob positiven oder negativen – beginnt damit, dass Sie in den Bewertungsportalen eine aktive Rolle einnehmen und eine Strategie entwickeln, wer in welcher Art auf welche Bewertungen antworten soll. Feedback gibt Ihnen eine zweifache Chance – nach innen wie nach außen. Zum einen erhalten Sie die Möglichkeit, die Selbstwahrnehmung auf den Prüfstand zu stellen und als Unternehmen besser zu werden. Zum anderen schärfen Sie Ihre kununu Präsenz und heben sich damit von der Konkurrenz ab. So sammeln Sie entscheidende Pluspunkte bei Mitarbeitenden und Bewerbenden.

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Weitere Informationen
Im Tutuorial der kununu Masterclass erklärt Mathias Burger, warum Stellungnahmen Ihre Arbeitgebermarke positiv beeinflussen.

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