Um Arbeitnehmer:innen zu gewinnen, benötigen Sie eine starke Arbeitgebermarke und Maßnahmen, mit denen Sie potenzielle Bewerber:innen erreichen: Employer Branding und Personalmarketing. Was die Disziplinen unterscheidet – und wie Sie sie kombinieren.
Neue Mitarbeitende zu finden ist eine vielschichtige Aufgabe. Die Herausforderung für Personalverantwortliche ist es einerseits, Top-Talente zu identifizieren und anzusprechen, und ihnen andererseits etwas vom Unternehmen preiszugeben, das sie letztlich überzeugt, sich zu bewerben. Es ist die Kombination aus Employer Branding und Personalmarketing, die die Zielgruppe von der ersten Berührung mit Ihrer Marke zur Einstellung führt. Dieser Artikel zeigt, was Employer Branding und Personalmarketing unterscheidet – und wie Sie beides für den größtmöglichen Erfolg in der Gewinnung von Mitarbeiter:innen kombinieren.
Unterschiede zwischen Employer Branding und Personalmarketing
Bevor wir die Unterschiede und Synergien zwischen Employer Branding und Personalmarketing im Detail herausarbeiten, definieren wir zunächst die beiden Begriffe, um sie inhaltlich voneinander abzugrenzen. Denn: Häufig werden sie miteinander verwechselt, als Synonyme verwendet oder in eine missverständliche Beziehung zueinander gesetzt. So viel sei schon mal verraten: Sie sind beide Bestandteil einer gemeinsamen Strategie.
Employer Branding: Die Arbeitgebermarke aufbauen und stärken
Die sogenannte Employer Brand bezeichnet, wie Ihr Unternehmen als Arbeitgeber:in wahrgenommen wird. Ziel des Employer Brandings ist es, eine Arbeitgebermarke aufzubauen, die mit bestimmten Werten assoziiert wird und potenziellen Bewerber:innen Ihre Employer Value Proposition vermittelt. Dies hilft ihnen dabei, sich mit Ihrem Unternehmen zu identifizieren.
Personalmarketing: Potenzielle Bewerber:innen ansprechen
Das Personalmarketing hingegen ist eine Disziplin, die sich aktiv der Personalgewinnung widmet, Talente identifiziert und mit konkreten Werbemaßnahmen anspricht – in dem Moment, in dem Sie akut auf Personalsuche sind.
Wie unterscheiden sich Employer Branding und Personalmarketing?
Nachdem beide Begriffe definiert wurden, können wir nun darauf eingehen, in welchen Aspekten sie sich konkret unterscheiden:
- Zeit: Der Aufbau einer starken Arbeitgebermarke im Zuge des Employer Brandings ist eine langfristige Aufgabe, die dauerhaft stattfindet und das Unternehmen über Jahre prägen muss. Die Maßnahmen zur Personalgewinnung im Personalmarketing können jederzeit kurzfristig eingesetzt werden, sobald konkreter Bedarf an neuen Talenten besteht.
- Ansprache: Im Employer Branding werden Talente nur passiv adressiert. Der Fokus liegt vielmehr darin, ihre Wahrnehmung der Arbeitgebermarke zu beeinflussen. Die Arbeit findet direkt an der Marke und nur indirekt bei den Bewerber:innen statt. Beim Personalmarketing ist es umgekehrt: Talente werden aktiv angesprochen, um sie auf die Marke aufmerksam zu machen.
- Zielerreichung: Letztlich verfolgen Employer Branding und Personalmarketing ein ähnliches Ziel: neue Mitarbeitende zu finden, zu gewinnen und zu binden. Nur die Art und Weise, wie dieses Ziel erreicht wird, unterscheidet sich. Beim Employer Branding wird das Unternehmen als attraktiver Arbeitgeber dargestellt. Im Personalmarketing wird vor allem Aufmerksamkeit für den Arbeitgeber gewonnen.
Trotz der Unterschiede zwischen Employer Branding und Personalmarketing wird deutlich: Beide Disziplinen möchten eigentlich das Gleiche – und gerade in der Kombination beider entfaltet sich ihre gesamte Kraft. Häufig wird versucht, eine Disziplin der jeweils anderen unterzuordnen. Eine klare Hierarchie gibt es zwischen den beiden aber nicht. Am ehesten würde diese wie folgt lauten: Employer Branding ist die strategische Klammer, Personalmarketing die operative Umsetzung. Insofern benötigen beide einander. Wichtiger als die Unterschiede sind letztlich die Synergien.
Synergien zwischen Employer Branding und Personalmarketing
Wer in der heutigen Zeit Top-Talente gewinnen möchte, muss Employer Branding und Personalmarketing als Einheit denken. Wer potenzielle Bewerber:innen anspricht, muss eine attraktive Arbeitgebermarke bieten, um sie von einer Bewerbung zu überzeugen.
Employer Branding als strategischer Rahmen für das Personalmarketing
Das Personalmarketing kann enorm von dem strategischen Rahmen profitieren, der im Employer Branding entwickelt wird. Die Analyse von Zielgruppen und Wettbewerbern, die Entwicklung von Kernbotschaften und die Definition von Employer Branding-KPIs helfen dem Personalmarketing, konkrete Kampagnen und Maßnahmen zu entwickeln – basierend auf einer durchdachten Strategie und verlässlichen Daten.
Höhere Authentizität in der Kommunikation
Im Employer Branding wird sichergestellt, dass die Unternehmenskultur authentisch nach außen kommuniziert wird. Das Personalmarketing kann diese Botschaften nutzen, um Talente anzusprechen, die sich mit den Werten des Unternehmens identifizieren können.
Höhere Effizienz durch klare Zielgruppenansprache
Durch die Definition und Analyse der Zielgruppe im Employer Branding hat das Personalmarketing die ideale Grundlage für eine effiziente Zielgruppenansprache. Das Personalmarketing weiß so genau, wen es wie ansprechen muss.
Höhere Effektivität durch fortlaufende Optimierung
Das Employer Branding als strategischer Ansatz kann sehr von den einzelnen Kampagnen und Maßnahmen des Personalmarketings profitieren, indem sie kontinuierlich neue Daten liefern – welche Anzeigen werden angeklickt, welche Landingpages sorgen für Bewerbungen, wie verändert sich die Cost-per-Hire? Es gibt viele unterschiedliche Employer Branding KPIs, die mit Hilfe des Personalmarketings erfasst werden können und eine fortlaufende Optimierung der Arbeitgebermarke ermöglichen. Die Strategie kann im Personalmarketing in der Praxis angewendet und ihr Erfolg ermittelt werden.
Mitarbeiter:innen als Markenbotschafter:innen
Gutes Employer Branding fördert intern die Identifikation der Mitarbeitenden mit ihrem Arbeitgeber. Das erhöht wiederum ihre Bereitschaft, als Corporate Influencer:innen im Personalmarketing eingesetzt zu werden und für Ihr Unternehmen zu werben. Nutzen Sie dafür das Employer Branding Profil von kununu, um Ihr Unternehmen als attraktive:n Arbeitgeber:in zu präsentieren und erhöhen Sie die Sichtbarkeit Ihrer Arbeitgebermarke.

Bereit für den nächsten Schritt?
Mit dem Employer Branding Profil zeigen Sie, was Ihr Unternehmen besonders macht, und sind genau da sichtbar, wo es entscheidend ist.
Employer Branding und Personalmarketing in der Praxis umsetzen
Erfolgreiche Personalgewinnung kombiniert die Stärken von Employer Branding als strategischer Rahmen und Personalmarketing als operative Methode zur Umsetzung. Nutzen Sie die folgenden fünf Schritte für neue Talente in Ihrem Unternehmen:
- Erarbeiten Sie eine Employer Branding-Strategie: Analysieren Sie Ihre Zielgruppen und Wettbewerber, erstellen Sie Personas und arbeiten Sie die Werte heraus, die Ihr Unternehmen zu einem attraktiven Arbeitgeber machen.
- Definieren Sie relevante Employer Branding-KPIs und -Ziele: Ermitteln Sie die KPIs, die Ihrem Unternehmen in der Personalgewinnung besonders wichtig sind und halten Sie fest, welche Zielwerte Sie erreichen möchten.
- Entwickeln Sie zielgerichtete Personalkampagnen: Nutzen Sie das Wissen aus den Analysen der Employer Branding-Strategie, um genau die richtigen Zielgruppen mit der richtigen Kommunikation anzusprechen.
- Optimieren Sie Ihre Arbeitgebermarke: Erheben Sie bei der Durchführung von Personalkampagnen Daten, die Aufschluss über die Attraktivität Ihrer Arbeitgebermarke geben und dabei helfen, wichtige Botschaften zu identifizieren.
- Lassen Sie Ihre Mitarbeitenden für sich sprechen: Employer Branding entscheidet darüber, ob sich die zum Unternehmen passenden Talente bewerben. Wer mit seiner Entscheidung zufrieden ist, wird danach positiv über Sie sprechen.
Fazit: Unterschied zwischen Employer Branding und Personalmarketing aufheben, Synergien nutzen
Der Unterschied zwischen Employer Branding und Personalmarketing liegt in der Herangehensweise – aber erst in der Kombination können sie ihre Wirkung vollständig erzielen und Ihrem Unternehmen dabei helfen, Top-Talente für sich zu gewinnen. Denken Sie deshalb beide Maßnahmen immer gemeinsam und ermöglichen Sie es Ihren Teams, von den Erkenntnissen des jeweils anderen zu profitieren.