Gemeinsam mit freundin kürte kununu bereits zum sechsten Mal die familienfreundlichsten Arbeitgeber. Ins Ranking geschafft hat es unter anderem die Dortmunder Energie- und Wasserversorgung GmbH (DEW21). Wie das Unternehmen mit der Unterstützung der Plattform voiio die Vereinbarkeit von Familie und Beruf bei den eigenen Mitarbeiter:innen verbessert, lesen Sie hier.
Wie können betriebliche Prozesse sichergestellt werden, wenn Mitarbeiter:innen ihre Kinder zu Hause betreuen müssen? Welche Instrumente müssen geschaffen werden, um Eltern zu unterstützen und ihnen eine ausgeglichene Work-Life-Balance zu ermöglichen? Die Corona-Pandemie hat bei Unternehmen viele Fragen aufgeworfen und sie vor immense Herausforderungen gestellt. In der Krise liegt bekanntlich aber auch die Chance für eine Neuausrichtung – indem Bewährtes auf den Prüfstand gestellt oder Funktionierendes weiterentwickelt wird. Und tatsächlich: Im Laufe der COVID-19-Pandemie gewann die familienbewusste Personalpolitik bei Arbeitgebern zunehmend an Bedeutung. Demnach geben sechs von zehn der erwerbstätigen Eltern an, dass zwischen dem Frühjahr 2020 und dem Frühjahr 2021 eine familienbewusste Personalmaßnahme eingeführt oder ausgeweitet wurde. Das ist das Ergebnis einer Studie, die unter der Leitung von Dr. David Juncke (Prognos AG) und im Auftrag des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen des Unternehmensprogramms „Erfolgsfaktor Familie“ erstellt wurde.
Innerhalb des Arbeitsmarkts war Corona auch eine Blaupause, in der sich gezeigt hat, welchen Unternehmen es gelungen ist, „möglichst passgenaue und individuelle Lösungen für ihre Mitarbeiter:innen zu schaffen – beispielsweise für diejenigen, die ihren Angehörige pflegen”, stellt Nina Zimmermann, CEO von kununu, fest. Die 600 familienfreundlichsten Arbeitgeber für 30 Branchen in Deutschland und 20 in Österreich hat kununu nun gemeinsam mit freundin ermittelt. In der Sparte Energie konnte sich dabei die Dortmunder Energie- und Wasserversorgung GmbH, kurz DEW21, einen Platz im Ranking sichern. Für das nordrhein-westfälische Unternehmen ist die Aufnahme in die Liste der familienfreundlichsten Arbeitnehmer die Bestätigung der Unternehmenskultur. „Wir möchten gezielte und vielfältige Angebote an Mitarbeitende richten, die es möglich machen, eine gute Balance im Leben zu halten und gesund zu bleiben“, so Stefanie Erdelbrauk, Expert Diversity und Nachwuchsentwicklung bei der DEW21.
Positionierung als familienfreundlicher Arbeitgeber durch Corona gestärkt
Dass sich mit Beginn von Corona die Anforderungen und Prioritäten der Bewerber:innen hinsichtlich vereinbarkeitsfördernder Arbeitsbedingungen gewandelt habe, stellte auch die HR-Abteilung des Energie- und Wasserversorgungsunternehmens fest. „Eine ausgeglichene Work-Life-Balance wird für Kandidat:innen immer wichtiger. Darunter fallen insbesondere flexible Arbeitszeiten, die Möglichkeit auf Homeoffice sowie eine Regelung zum Abbau von Überstunden“, sagt Erdelbrauk. Was Arbeitnehmer:innen wirklich wollen, ermittle das familienfreundliche Unternehmen aus Dortmund durch den direkten Austausch mit den Bewerber:innen. „So wird deutlich, dass diese Vorteile eine hohe Priorität haben und wir damit überzeugen können.“ Durch den Dialog im Bewerbungsprozess erfahre das Unternehmen auch, was den potenziellen Neuangestellten nicht wichtig ist. „Im Vergleich wird die Nutzung eines Dienstwagens kaum mehr nachgefragt.“
Durch die Corona-Pandemie seien der Dortmunder Energie- und Wasserversorgung GmbH allerdings auch viele Möglichkeiten weggefallen, die Mitarbeitenden mit Angeboten und Formaten in Präsenz, wie zum Beispiel mit dem Eltern-Kind-Büro, zu unterstützen. Der Alltag zwischen Homeoffice und Homeschooling ließ die Belastung der Eltern weiter steigern. Daher entschied sich die DEW21 dazu, ihr hybrides Arbeitsmodell weiterzuentwickeln. Hierfür holte man sich mit voiio, eine Angebotsplattform für betriebliche Familienfreundlichkeit, selbst Hilfestellung. Das Berliner Unternehmen bietet mit Formaten wie virtuelle Kinderbetreuung, Lern- und Nachhilfeangebote, kostenfreie Online-Coachings und -Kurse eine auf die Bedürfnisse der Mitarbeiter:innen zugeschnittene Lösung an und ist somit ein weiterer Baustein in der Vereinbarkeits-Strategie der DEW21.
Schlechte Bewertungen auf kununu als Chance sehen
Familienfreundliche Lösungen zu entwickeln und zu implementieren – dabei half neben voiio auch kununu als ein wichtiger Feedback-Kanal. „Es gab eine Bewertung während der ersten Phase der Corona-Pandemie, in der angemerkt wurde, dass nicht alle Mitarbeiter:innen die technische Ausstattung für eine Arbeit im Homeoffice zur Verfügung hatten. Da haben wir direkt nachgesteuert und mittlerweile können alle Tätigkeiten, die dafür geeignet sind, mobil ausgeführt werden. Wir haben beispielsweise mehr Mitarbeiter:innen mit Laptops und Smartphones ausgestattet“, erklärt Michelle Gayo, Expert Employer Branding bei der Dortmunder Energie- und Wasserversorgung GmbH. Zwar sei man schon seit 2010 auf kununu aktiv, mit einer differenzierten Darstellung auf der Plattform habe die DEW21 jedoch erst 2019 begonnen, als die eigene Arbeitgebermarke neu entwickelt und aufgebaut wurde. Um diese zu schärfen, wurden Interviews mit Mitarbeiter:innen durchgeführt. Dies hat dem Unternehmen die Chance gegeben, auch mithilfe eines Employer Branding Profils authentisch aufzutreten und Zielgruppen noch besser anzusprechen.
Dass die Maßnahme bereits Früchte trägt, zeigte sich bei einer internen Befragung: „Wir wollten wissen, warum sich Trainees für uns als Arbeitgeber entschieden haben. Dabei wurde erwähnt, dass auch die ausführlichen Bewertungen auf kununu ein ausschlaggebendes Kriterium waren, unser Angebot anzunehmen. Das hat uns gezeigt, wie wertvoll diese Außendarstellung insbesondere für die jüngere Zielgruppe ist“, konstatiert Gayo, die Arbeitgebern abschließend noch rät, kununu Bewertungen mit der nötigen Selbstreflexion stets ernst zu nehmen. Nur so könne man Optimierungsfelder identifizieren. „Unternehmen sollten konstruktive Kritik als Gelegenheit wahrnehmen, sich aktiv mit den angesprochenen Punkten auseinanderzusetzen. Feedback bietet immer die Chance, sich zu hinterfragen und zu verbessern, wenn man offen dafür ist.“ Bei negativen Bewertungen sei der Konfrontationskurs hingegen der falsche Weg. „Man sollte unbedingt vermeiden, die Bewertungen als Angriff zu verstehen und in die Verteidigung zu gehen. Mit einem Kommentar voller Wertschätzung kann man diesen viel besser begegnen.“