Hintergrundwissen
Veröffentlicht: 14. Mai 2025 14. 05.2025 6 min

Was ist Gehaltszufriedenheit?

Zwischen Geld und Gerechtigkeit

Fragen Sie zehn Mitarbeitende, ob sie mit ihrem Gehalt zufrieden sind – und Sie werden zehn unterschiedliche Antworten erhalten. Denn Gehaltszufriedenheit ist eine zutiefst individuelle Einschätzung. Was Gehaltszufriedenheit ist – und wie Sie sie messen und steigern können.


Gehaltszufriedenheit ist weit mehr als eine Frage der Zahl auf dem Konto. Sie entsteht durch das Zusammenspiel aus wahrgenommener Fairness, Transparenz, Vergleich mit Kolleg:innen und der persönlichen Lebenssituation. Für viele ist das Gehalt ein Ausdruck von Wertschätzung. Unternehmen, die diese Zusammenhänge verstehen, können in Zeiten von Fachkräftemangel, steigender Wechselbereitschaft und dem Wunsch nach sinnstiftender Arbeit einen Unterschied machen: So wird eine faire und transparente Vergütung zu einem entscheidenden Faktor für Arbeitgeberattraktivität.

Gehaltszufriedenheit: Definition und Bedeutung

Wie kann eine treffende Definition für Gehaltszufriedenheit lauten? Hinter dem Begriff verbirgt sich die subjektive Bewertung, die Mitarbeitende in Bezug auf ihre Bezahlung treffen. Dabei dreht es sich nicht nur um die absolute Höhe des Gehalts – sondern vielmehr um die Einschätzung, ob dieses Gehalt als gerecht, angemessen und motivierend empfunden wird. Diese Bewertung wird stark durch Vergleichsgrößen beeinflusst: Wie ist das eigene Gehalt im Vergleich zu Kolleg:innen, zur Branche oder zum eigenen Verantwortungsbereich einzuordnen?

Faktoren für die Gehaltszufriedenheit – neben dem Geld

Zentrale Faktoren für Gehaltszufriedenheit sind neben der Vergütungshöhe unter anderem die Kommunikation von Gehaltsentscheidungen, die Transparenz der Vergütungsstruktur innerhalb des Unternehmens und das Vertrauen in eine faire Personalpolitik.

Die Bedeutung der Gehaltszufriedenheit geht also weit über finanzielle Aspekte hinaus. Sie ist ein wichtiger Indikator für die Identifikation mit dem eigenen Arbeitsplatz und dürfte direkte Auswirkungen auf Motivation, Bindung und Leistung der Mitarbeitenden haben. Wenn das Gefühl entsteht, dass Leistung nicht adäquat entlohnt wird oder andere ungerechtfertigt besser bezahlt werden, kann das schnell zu Frust, innerer Kündigung oder erhöhter Wechselbereitschaft führen.

Gehaltszufriedenheit messen: Warum und wie?

Wie steht es um die Gehaltszufriedenheit in Ihrem Unternehmen? Dieser Wert lässt sich messen – und Unternehmen sollten die Möglichkeit nutzen, sich systematisch Feedback einzuholen. 
Möglichkeiten dafür gibt es viele: Mithilfe regelmäßiger Mitarbeiterbefragungen, Pulse-Surveys oder individueller Gespräche können gezielt Daten erhoben werden. Dabei sollten nicht nur Einschätzungen zur Höhe der Vergütung, sondern auch zur Gerechtigkeit und Transparenz erfragt werden. Sie fragen sich, ob und was Sie über das Gehalt von Kolleg:innen wissen dürfen? Weitere Informationen zum rechtlichen Rahmen finden Sie in unserem Beitrag zum Entgelttransparenzgesetz.

Mit kununu die Gehaltszufriedenheit erkennen

Darüber hinaus liefern Analysen zur Gehaltszufriedenheit durch externe Tools und Plattformen wertvolle Einblicke. kununu bietet Arbeitgeber:innen die Möglichkeit, durch authentische Bewertungen von Mitarbeitenden zu erkennen, wie die Gehaltsstruktur wahrgenommen wird. 
Besonders relevant: Unternehmen, die in dieser Kategorie positiv abschneiden, erhalten das neue Top Rated-Siegel Gehaltszufriedenheit. Dieses Siegel basiert auf echten Bewertungen und bietet Orientierung für Jobsuchende sowie Reputation für Unternehmen.

Gehalt ist mehr als eine Zahl

Zeigen Sie mit dem Top Rated-Siegel, dass Gehaltszufriedenheit bei Ihnen einen Ausdruck von Wertschätzung ist.

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3 Strategien, um die Gehaltszufriedenheit zu verbessern

Unternehmen haben zahlreiche Möglichkeiten, die Gehaltszufriedenheit nicht nur zu messen – sondern auch durch gezielte Maßnahmen aktiv zu verbessern. Dabei geht es nicht nur darum, Entgelte zu erhöhen, sondern um eine ganzheitliche Vergütungspolitik, die Vertrauen schafft und Wertschätzung ausdrückt. Im Folgenden schauen wir uns drei strategische Handlungsfelder genauer an.

1. Transparenz steht im Fokus

Ein zentraler Hebel dabei ist Transparenz: Wenn Mitarbeitende verstehen, wie sich ihr Gehalt zusammensetzt, welche Kriterien für eine Erhöhung gelten und wie sie sich entwickeln können, entsteht Vertrauen. Gehaltsbänder, transparente Karrierestufen und Schulungen für Führungskräfte zur Vergütungskommunikation tragen dazu bei, Missverständnisse zu vermeiden und Motivation zu fördern.

2. Benefits steigern die Zufriedenheit

Ein weiteres Handlungsfeld stellen Benefits dar, die individuell an die Bedürfnisse der Mitarbeitenden angepasst sind. Ob flexible Arbeitszeiten, Homeoffice, Weiterbildungsbudgets oder Gesundheitsangebote: Diese „weichen Faktoren“ beziehungsweise geldwerten Vorteile können die wahrgenommene Gerechtigkeit und Wertschätzung deutlich steigern.

3. Vergütungsgerechtigkeit fördern

Drittens spielt die Vergütungsgerechtigkeit eine entscheidende Rolle. Wenn ähnliche Leistungen auf vergleichbare Weise vergütet werden und Mitarbeitende nachvollziehen können, warum Unterschiede bestehen, wirkt sich das direkt positiv auf die Zufriedenheit aus.

Gezielte Maßnahmen können also die Gehaltszufriedenheit steigern, fördern und langfristig erhöhen – ein wichtiger Baustein für nachhaltigen Erfolg Ihres Unternehmens.

Bedeutung für das Employer Branding

Die Wirkung einer fairen Vergütung endet nicht intern. Vielmehr beeinflusst sie direkt das Bild, das potenzielle Bewerber:innen vom Unternehmen haben. Somit kann ein hohes Maß an Gehaltszufriedenheit zu einer glaubwürdigen Arbeitgebermarke beitragen. Wie passiert das im realen Leben? Auf vielfältige Weise: Zufriedene Mitarbeitende berichten im Freundeskreis, in sozialen Medien oder auf Bewertungsplattformen wie kununu. Sie empfehlen das Unternehmen weiter und identifizieren sich mit dessen Werten. Umgekehrt schrecken negative Bewertungen zur Vergütung potenzielle Talente ab.

Ein starker Hebel im Employer Branding ist daher, Gehaltszufriedenheit aktiv zu kommunizieren. Wer das Top Rated-Siegel Gehaltszufriedenheit als Auszeichnung erhält, gewinnt gleichzeitig an Sichtbarkeit und Vertrauen – und hebt sich im Wettbewerb um Fachkräfte deutlich ab.

Branchenvergleiche und Benchmarks: Studie zur Gehaltszufriedenheit in Deutschland

Laut dem kununu Gehaltscheck 2025 sind heute nur noch 57 Prozent der Deutschen mit ihrem Gehalt zufrieden. Und: Nach einer von XING beauftragten Forsa-Studie sind 36 Prozent der über 3.000 Beauftragten 2025 bereit, ihren Arbeitgeber zu wechseln – bei den 18- bis 29-Jährigen sind es sogar 48 Prozent. Als häufigsten Grund für einen möglichen Jobwechsel geben 38 Prozent ein zu niedriges Gehalt an. Es herrscht demnach Handlungsbedarf im Bereich Gehaltszufriedenheit.  

Der Gehaltscheck von kununu zeigt außerdem, dass die Gehaltszufriedenheit in Deutschland deutlich zwischen Branchen, Regionen und Unternehmensgrößen schwankt. So erreichen Branchen wie beispielsweise Energie, Versicherungen und Banken häufig höhere Zufriedenheitswerte als in der Medizin oder Forschung. Derartige Daten helfen Unternehmen, sich realistisch zu positionieren und gegebenenfalls nachzusteuern. 


Zudem sollten Unternehmen eigene Daten nutzen, um regelmäßig eine Statistik zur Gehaltszufriedenheit zu erstellen, Trends zu erkennen und daraus strategische Handlungsfelder abzuleiten. In einem weiteren Artikel beschäftigen wir uns daher mit dem Thema Mitarbeiter:innen-Bindung durch eine faire Vergütung.

Fazit: Gehaltszufriedenheit als Wettbewerbsvorteil

Gehaltszufriedenheit ist kein abstrakter Wert, sondern ein Ausdruck gelebter Wertschätzung. Sie wirkt sich direkt auf Motivation, Bindung und Attraktivität aus. Unternehmen, die sich strategisch mit ihrer Vergütungskultur auseinandersetzen, profitieren vielfach: Sie reduzieren die Fluktuation, gewinnen leichter Talente und schaffen ein positives Arbeitsklima.

Das neue Top Rated-Siegel Gehaltszufriedenheit von kununu bietet Unternehmen die Möglichkeit, diesen Anspruch sichtbar nach außen zu tragen. Basierend auf authentischen Bewertungen, sendet es ein klares Signal: Hier wird faire Bezahlung ernst genommen.

Die Messung, Analyse und strategische Weiterentwicklung der Gehaltszufriedenheit ist ein zentraler Bestandteil moderner Personalpolitik. Wer ihn gestaltet, schafft langfristigen Erfolg – und gelebte Fairness.